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04 Wann werden in Deutschland Computerspiele verboten?

Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) prüft Spiele auf Themen wie Realismus, Rassismus, Spannung, Gewalt, sexuelle Darstellungen, Sprache und Drogen und gibt demenentsprechend eine Alterseinstufung heraus. Träger der USK ist die Freiwillige Selbstkontrolle Unterhaltungssoftware GmbH mit Sitz in Berlin. Spielehersteller können gegen eine Gebühr ihre Spiele prüfen lassen.
Seit ihrer Gründung 1994 hat die USK über 40.000 Videospiele kontrolliert. Allerdings beziehen sich die Prüfungen nur auf Computerspiele, die CDs oder DVDs als Trägermedium haben. Die zahlreichen Neuerscheinungen bei Mobile- und Online-Spielen begutachtet die International Age Rating Coalition (IARC), bei der die USK Gründungsmitglied ist.
Die verbindliche Alterseinstufung richtet sich nach dem Jugendschutzgesetz. Unabhängige Gutachter in Zusammenarbeit mit den ständigen Vertretern der Obersten Landesjugendbehörden nehmen diese Einstufungen vor. Das Prüfgremium kann unter bestimmten Bedingungen eine Einstufung verweigern.
Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) hat dann die Aufgabe zu klären, ob eine Beeinträchtigung des Jugendschutzes droht und kann gegebenenfalls das Spiel indizieren, d. h. für unter 18-Jährige verbieten. Kriterien für eine Indizierung sind u.a. verrohende Gewalt, Ansporn zu Gewalttätigkeit, Verbrechen, Rassismus, Unsittlichkeit, Verletzungen der Menschenwürde, Diskriminierung von Menschengruppen, Verherrlichung des Nationalsozialismus und des Krieges sowie Drogenkonsums. Fällt die Entscheidung für eine Indizierung, darf das Spiel nicht mehr beworben werden.
Seit August 2018 ist auch eine USK-Einstufung von Spielen mit verfassungsfeindlichen Symbolen unter gewissen Voraussetzungen möglich. Sie müssen also nicht mehr zwangsläufig verboten werden. Rechtlich sind nun Computerspiele bei der Verwendung von verfassungsfeindlichen Symbolen Filmen gleichgestellt. So dürfen in Computerspielen NS-Symbole gezeigt werden, wenn sie der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst, der Wissenschaft, der Forschung, der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens, der Geschichte oder ähnlichen Zwecken dienen.


Doom, 1993 – Grausames Töten im Detail animiert

Entwickler: id Software
Publisher: GT interactive, u.a.
Genre: First-Person-Shooter, Einzelspieler-, Mehrspielermodus
Freigabe: USK 16

Bei Doom (dt. Verhängnis) kämpfen Space Marines mit riesigem Waffenarsenal auf den Marsmonden gegen Dämonen, die aus der Hölle emporsteigen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hatten das Tor dazu geöffnet. Die 3D-Grafik war 1993 ungewohnt realistisch. Die Bundesprüfstelle setzte das Spiel 1994 auf den Index.