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09 E-Sport – Die Unterhaltung der Zukunft?

Schätzungen gehen davon aus, dass es weltweit zwischen 1,5 und 4,5 Millionen E-Sportler gibt: E-Sportler sind Personen, die an elektronischen Wettkämpfen in Video- und Computerspielen teilnehmen. Die Spieler müssen über eine ausgezeichnete Augen-Hand-Koordination verfügen sowie hohe Reaktionsgeschwindigkeit, Durchhaltevermögen, vorausschauendes und analytisches Denken mitbringen.
Oft schauen über Stream-Kanäle mehrere zehntausend Zuschauer diesen Wettkämpfen zu. Die Organisation des E-Sports ähnelt dem eines Fußballspiels. Es gibt Werbestände, Catering, Pressebereich, Büros und Mannschaftsräume. Die Vereine des E-Sports beschäftigen Trainer, Analysten und Sportpsychologen. ProGamer verdienen ihr Geld durch ein monatliches Grundgehalt, Werbemaßnahmen, Sponsoring-Verträge oder alles zusammen. Die höchsten Preisgelder für einen Spieler liegen bei mehreren Millionen US-Dollar.
In den 1990er Jahren entstanden die ersten großen E-Sport-Ligen und E-Sport-Mannschaften. In Südkorea wurde der erste nationale Dachverband von E-Sportlern gegründet. In Seoul fanden 2000 die ersten World Cyber Games statt.
Meist werden Echtzeit-Strategiespiele, Fußball wie FIFA und Ego-Shooter gespielt. Bis heute handelt es sich überwiegend um eine Männerwelt: Frauen, Homosexuelle und Transgender sind kaum unter den E-Sportlern zu finden und wenn, haben sie mit Vorurteilen, Herabwürdigungen und sexuellen Belästigungen zu kämpfen.
Die Szene setzt sich dafür ein, dass E-Sport als eigene Sportart anerkannt wird. Sie argumentieren, es handle sich hier um einen sportlichen Wettkampf zwischen Menschen mit Hilfe des Computers. Des Weiteren führen sie an, die Welt befinde sich in einem tiefgreifenden Wandel. So leben wir zunehmend in einer sitzenden Welt, das zeige sich in der Arbeitswelt. Diese Entwicklung fände auch im Sport statt.
Die Gegner führen an, dass die Sportdefinition stark von einer körperlichen Aktivität geprägt sei. Der olympische Sportbund fügt hinzu, dass E-Sport nicht gemeinnützig sei, sondern kommerzielle Zwecke vertrete. Das sei mit dem olympischen Grundgedanken nicht vereinbar.
Die USA, Brasilien, China und Frankreich haben E-Sport als eine Sportart anerkannt. Im Koalitionsvertrag von 2018 fordern CSU, CDU und SPD die Anerkennung des E-Sports als eigene Sportart.


League of Legends (2009) – Echte Helden gibt es nicht umsonst

Entwickler: Riot Games
Publisher: Riot Games
Genre: Online-Spiel, Echtzeit-Strategiespiel, Multiplayer
Freigabe: USK 12

League of Legends (dt. Bund der Sagen), kurz LoL, handelt in der an das Mittalter angelehnten Fantasiewelt Valoran. Die Spielerinnen und Spieler blicken aus der Vogelperspektive auf eine Karte und suchen einen von zahlreichen Charakteren, den so genannten Champions aus. Jeder Spieler durchläuft zehn Level.
Das Spielfeld ist in zwei ähnliche Kartenhälften aufgeteilt. Es gibt insgesamt drei Spielfeldvariationen mit unterschiedlichen Spielvarianten. Ziel des Spiels ist es, die gegnerische Basis, den Nexus, zu zerstören. Das Spiel beginnt in der Nähe des eigenen Nexus. Türme, Vasallen und Champions verteidigen ihn. Zugleich positionieren sie sich auf den Zugangswegen und versuchen, Vasallen und Champions des gegnerischen Teams abzuhalten, sich ihren Weg in die eigene Basis zu bahnen. Der Spieler kann jedoch nur die Position des eigenen Teams sehen. Der Rest ist hinter dem sogenannten Kriegsnebel verborgen. Computergesteuerte Soldaten, Minions, unterstützen die Teams beim Angriff.
Riot Games gibt in regelmäßigen Abständen neue Champions, Kostüme und Ausrüstungsgegenstände heraus. Sie können mit virtueller Währung, den Riot Points oder den Blauen Essenzen, gekauft werden. Bestimmte Helden können nur gespielt werden, wenn der Spieler sie kauft oder sehr lange spielt. Die Spielergemeinschaft von League of Legends ist für ihren rauen, zum Teil auch brutalen Umgangston, untereinander bekannt.


Glossar

ProGamer: professioneller Computerspieler.
Echtzeit: Damit die virtuelle Welt glaubhaft wirkt, muss der Rechner sofort reagieren. Der Betrachter bekommt das Gefühl, dass er das Spiel ohne Verzögerung kontrolliert.